Räubers Tagebuch - WUFF

B.A.R.F. - Vorurteile

Rohes Fleisch macht Hunde aggressiv!

Das ist nun wirklich ein Märchen aus dem Mittelalter. Im Gegenteil: Eine Umstellung auf artgerechte Ernährung kann sogar helfen, sehr nervöse und aggressive Hunde etwas zu beruhigen. Gerade die in Fertigfuttern häufig zugesetzten Phosphate (E 338) können in höheren Dosen die Aufnahme von Calcium, Magnesium und Eisen behindern und stehen im Verdacht, Auslöser von Hyperaktivität (auch Unruhe und Aggressivität beim Hund) zu sein. Es kann sein, dass ein Hund seinen Knochen vehementer gegen andere Hunde verteidigt als eine Schüssel Trockenfutter, aber sein Verhalten seinem Besitzer gegenüber ist eine reine Erziehungssache! Räuber hat bisher nie sein Futter verteidigt, denn er hat verstanden, dass Menschen keine Futterkonkurrenten sind. Hundebesitzer, die Vieh, z. B. Schafe, halten, machen sich Sorgen, Schaffleisch an die Hunde zu füttern, weil sie befürchten, die Hunde könnten zu Viehreißern werden. Aber auch das ist Unsinn! Es gibt genügend lebende Beweise dafür, dass auch das nur ein Ammenmärchen ist.

Hühnerknochen sind gefährlich!


Rohe Hühnerknochen sind NICHT gefährlich, außer es handelt sich um die Knochen eines alten Huhnes (diese können splittern, da sie spröde sind).
Man sollte NIEMALS (!) gekochte, gegarte oder gebratene Hühnerknochen füttern, da diese sehr hart und trocken sind und scharfe Splitter bilden. Natürlich kann ein Hund auch an einem Hühnerknochen ersticken, aber das kann er auch an einem Kauknochen, Ochsenziemer oder sogar am Trockenfutter. Aber die Panik vor Hühnerknochen, die leider heutzutage immer noch in den Köpfen der Menschen herumgeistert, ist absolut unbegründet. Vom Huhn kann man füttern: Hühnerhälse, Hühnerkarkassen (Gerippe), Hühnerflügel und Hühnerschnenkel. Im Prinzip kann ein Hund sogar ein komplettes Huhn fressen.

Bei rohem Fleisch besteht Salmonellengefahr!

Salmonellen sind eigentlich überall, auch im Hundedarm, aber Hunde werden in der Regel mit solchen Bakterien gut fertig. Viele Menschen haben wegen der Salmonellengefahr Angst, Huhn zu füttern, aber sie ist eher unbegründet denn der Hund hat einen sehr kurzen Darm, und das Rohfutter wird schnell verdaut. Die Erreger werden also wieder ausgeschieden, bevor es zu einem krankmachenden Befall kommen kann. Wenn man Huhn und Fertigfutter mischt, ist die Gefahr größer, weil das Futter wesentlich länger im Darm sitzt. Laut Kymythy Schultze (Autorin von "The Ultimate Diet") verbleibt Rohfutter 4 bis 5 Stunden, Gekochtes 8 bis 10 Stunden und Trockenfutter bis zu 15 Stunden im Darm.

Jede Mahlzeit muss komplett ausgewogen sein!

Es ist weder notwendig noch möglich, ausgewogene Mahlzeiten bei jeder Fütterung zu geben. Eine solche Behauptung kann nur ein Hersteller von Industrienahrung machen. Ihr Hund ist hinsichtlich seiner Nahrungsbedürfnisse darauf eingestellt, dass es nicht jeden Tag das gleiche Futter gibt. Andererseits ist auch Ihr Hund ein Gewohnheitstier und verlässt sich darauf, dass Sie ihn kontinuierlich gut versorgen. Es ist ein Voruteil, dass jede Hundemahlzeit komplett ausgewogen sein muss. Welcher Wolf hätte so überlebt? Gefressen wird, was verfügbar ist. Die Ausgewogenheit stellt sich automatisch im Verlauf mehrerer Mahlzeiten ein, was bei der außerordentlich vielseitigen Ernährung der Wölfe nie ein Problem darstellte. Auch nicht bei der Hundeernährung der Vergangenheit. Ausgewogenheit und Balance wird durch eine breite Palette an Rohstoffen über mehrere Mahlzeiten erreicht. Vitamine, Mineralien und Spurenelemente werden zugesetzt um eine optimale Versorgung sicherzustellen. Die Ausgewogenheit der Ernährung findet beim Hund (und auch beim Wolf) über einen Zeitraum von etwa 4 Wochen statt. Daher ist es nicht schlimm, wenn der Hund eine zeitlang mal etwas einseitiger ernährt wird. Oder ist JEDE Ihrer eigenen Mahlzeiten, die Sie zu sich nehmen auch immer 100%ig ausgewogen?



© Räuber